Sprach- und Sprachverarbeitungsstörungen sowie damit zusammenhängende Wahrnehmungsstörungen sollten frühzeitig behandelt werden. Damit kann vermieden werden, dass Kinder und Jugendliche unter Lese- und Rechtschreibschwächen, Störungen im Umgang mit der Schrift- oder Erzählsprache, Wortschatzdefiziten, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder Störungen des logischen Denkvermögens leiden.
Auch wenn inzwischen fast alle gehörlosen Kinder bereits kurz nach der Geburt mit einem CI oder Hörgerät versorgt werden, bleibt die Notwendigkeit einer begleitenden Hör- und Sprachtherapie bestehen.
Kinder und Jugendliche mit geistigen oder zentralmotorischen Behinderungen (z. B. Morbus Down-Syndrom, infantile Cerebralparesen) erhalten eine besonders auf sie zugeschnittene Sprachtherapie.
Aphasie bei Erwachsenen
Plötzlich aufzuwachen und nicht mehr sprechen zu können, ist die schreckliche Erfahrung, die ein Aphasiker durchmacht. Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die nach einer Schädigung der linken Gehirnhälfte z. B. durch Schlaganfall, Hirnblutungen, Hirntumore etc. auftreten kann. Oft sind dann die Funktionen Sprachverständnis, Sprachproduktion, Schreiben, Lesen, Rechnen, Schlucken, Atem, Stimme, Gestik und Mimik in unterschiedlichen Arten und Schweregraden betroffen.
Durch eine individuell zugeschnittene logopädische Therapie wird die Kommunikationsfähigkeit bestmöglich wieder erarbeitet. Dabei ist es besonders wichtig die Therapie frühzeitig aufzunehmen, da in den ersten 6 Monaten nach der Schädigung die Rehabilitation am Wahrscheinlichsten ist.